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Gemeinsam gut leben

Väter zwischen Arbeit und Erziehung

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Familie im Wandel: Heute tragen mehr Väter einen Anteil an der Familiensorge und Erziehung der Kinder als früher. / © Marion Coers.

Heute tragen mehr Väter einen Anteil an der Familiensorge und Erziehung der Kinder, verbringen freie Zeit mit ihnen und ihrer Partner*in und nehmen Elternzeit.

Datenerhebungen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2018 zeigen, dass 79 Prozent der Väter sich mehr Zeit für die Familie wünschen. Doch auch die Väter, die nur ein bis drei Stunden täglich unter der Woche mit ihren Kindern verbringen (immerhin die Mehrheit), sind präsent und sehen sich in der Verantwortung für das Wohl und die Erziehung ihres Kindes. Am Wochenende hingegen verbringen Väter mehr Zeit mit ihrem Kind als während der Woche (durchschnittlich zehn bis zwölf Stunden), wodurch sie die gegenseitige Verbindung stärken und die Entwicklung der Kinder fördern können. Dies ist bedeutsam, da die Beziehung zum Vater für das Kind genauso wichtig ist wie die zur Mutter.

 

Auswirkungen der Vater – Kind – Beziehung

Die Vater-Kind-Aktivitäten sind oft (aber keineswegs zwingend) im Vergleich zu den Mutter-Kind-Aktivitäten mehr sportlicher, bewegungsfördernder und weniger verbaler Art. Diese körperbetonten Spiele mit dem Kind fördern dessen Selbstbewusstsein, die Kontrolle über den eigenen Körper, das Austesten von körperlichen Grenzen, die Konkurrenzfähigkeit, die Frustrationstoleranz, die Unabhängigkeit und das Selbstwertgefühl; also eine ganze Palette an wichtigen Erfahrungen, die ein Kind für das Leben benötigt. Es ist daher wichtig, mit dem Kind altersentsprechend auch körperlich zu spielen – egal ob mit dem Vater oder der Mutter. Denn wer wünscht sich für sein Kind nicht, dass es mit einem guten Körpergefühl und Selbstbewusst die Welt erkundet und mit Kritik und Fehlern umgehen kann? Natürlich soll damit nicht gesagt sein, dass nur Väter mit ihren Kindern körperliche Aktivitäten ausführen und die Mütter „nur kuscheln“ können; je nachdem, wie die Wünsche und Vorlieben der Eltern sind, können diese Rollen auch anders aufgeteilt sein. 

Die Arbeitszeit der Eltern         
Selbstverständlich beeinflusst die Erwerbstätigkeit von Vätern (und auch Müttern) das Zeitbudget für gemeinsame Aktivitäten mit der Familie und den Kindern. Berufstätige Väter (oder Mütter) können besonders in der Woche weniger Zeit mit ihren Kindern verbringen. Während dieser Zeit können auch Krippe, Kindergarten oder Hort ein gutes Erfahrungsfeld für Kinder bieten. Dort gibt es gute Möglichkeiten, soziale Kontakte mit Kindern und Erwachsenen zu knüpfen und sich unabhängig von den Eltern zu erfahren und beweisen.
Viele Väter (und Mütter) nutzen aber die arbeitsfreien Zeiten wie Abende, vielleicht Mittgaspausen oder auch die frühen Morgenstunden für Aktivitäten und intensiven Kontakt mit ihrem Kind, etwa um sie ins Bett zu bringen oder eine gute Nachtgeschichte zu erzählen. Am Wochenende besteht dann die Möglichkeit, das Kind in den Mittelpunkt zu stellen, um die „fehlende“ Zeit aus der Woche nachzuholen (siehe oben). Es wird getobt, gebastelt und gekuschelt.

 

Eine aktive Vaterschaft ist ein Gewinn für die ganze Familie. Aktive Väter sind häufig zufriedener und mehr an der Kindererziehung beteiligt, Mütter profitieren durch einen aktiven Partner und die Kinder profitieren ebenfalls  –  auf kognitiver, sozialer und emotionaler Ebene. Zu guter Letzt profitiert auch die Wirtschaft, denn durch steigende Mitarbeiterzufriedenheit steigt auch deren Produktivität.

 

Übrigens: In Hannover gibt es viele tolle Angebote, um die Vater-Kind-Beziehung weiter zu stärken oder sich über die Hürden des Alltags auszutauschen. Solche Angebote finden Sie beispielsweise auf kidsgo.de, vaeter-in-niedersachsen.de oder auf mannigfaltigkeit.de.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

(Text: von Patrizia Knapp; die Autorin ist Studentin der Sozialen Arbeit an der Hochschule Hannover, der Beitrag basiert auf einer Studienarbeit bei Prof. Eickhorst.)

Datum: 12 Mrz, 2021