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Mach dich schlau!

Autismus einfach erklärt

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Autismus wird auch mit dem Begriff Autismus-Spektrum-Störung bezeichnet. Dieser Begriff deutet schon an, dass die Symptome ein breites Spektrum aufweisen und bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen stärker oder schwächer ausgeprägt sein können. © Digtallife auf Pixabay

Die neurologische Entwicklungsstörung Autismus ist ein vielschichtiges Krankheitsbild, das sich in den ersten Lebensjahren bemerkbar macht und in der Mehrzahl der Fälle ein halbes Menschenalter betrifft. Sie beeinflusst die Informationsverarbeitung des Gehirns, was wiederum die soziale Wechselwirkung, die Kommunikation, die Handlungsmuster und die sensorische Perzeption beeinflusst. Die Symptome und Erscheinungsbilder von Autismus können sehr unterschiedlich sein und deshalb wird er oft als “Autismus-Spektrum” zusammengefasst.

Die Ursachen von autistischen Erkrankungen sind bisher noch nicht endgültig bekannt, aber es wird vermutet, dass die Genetik eine wichtige Rolle dabei spielen könnte. Außerdem deutet einiges darauf hin, dass umweltbedingte Einflussfaktoren in der pränatalen Periode oder in den ersten Jahren des Lebens das Autismusrisiko deutlich steigern bzw. verstärken werden.

Die Autismus-Diagnose beruht normalerweise auf den Verhaltensbeobachtungen, der Entwicklungsanamnese und Standardtests. Durch frühzeitige Therapiemaßnahmen wie Verhaltens- und Sprachtherapie und Schulung der sozialen Kompetenzen kann die gesamte Lebensqualität der erkrankten Kinder deutlich erhöht werden. Autist*innen zeigen eine Reihe von typischen Merkmalen wie repetitives Verhalten, Störungen der gesellschaftlichen Beziehungen, begrenzte kommunikative Leistungsfähigkeit, über- oder hypersensible Verhaltensweisen auf Sinnesreize und ausgeprägte Neigungen zu speziellen Fachgebieten. Einige Autist*innen verfügen außerdem über außergewöhnliche Begabungen oder Fertigkeiten, vor allem in den Disziplinen Technik, Mathematik, Musik oder Informatik.

Die Diagnose stellt für die Angehörigen von autistischen Kindern eine große Belastung dar, da sie möglicherweise nicht verstehen, wie sie die Kinder am wirksamsten fördern könnten. Es ist daher notwendig, sich selbst über Autismus zu erkundigen, mit Experten zu kommunizieren und sich in Betreuungsgruppen zu melden, oder Selbsthilfegruppe zu beteiligen, um sich beraten zu lassen. Die Anerkennung, Zuneigung und Toleranz der Angehörige sind von einer großen Bedeutung für das Wohlerheben und die Entwicklungsschritte des autistischen Kindes.
Insgesamt ist es notwendig, Autismus als eine vielfaltige und vollständige Krankheit zu beschreiben, die eine entsprechende Maßnahmen und Unterstützung erfordert.

 

Autor*in: Judith Tchokokam-Thieße (Hospitantin im Bereich Kindertagesstätten, Fachberatung und Programm, Fachbereich Jugend und Familie, LHH)

 

 

Datum: 19 Aug, 2024