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Elternakademie

Besser miteinander reden

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Die gewaltfreie Kommunikation wird auch "Giraffensprache" genannt. ©Lisa H/Unsplash

Worte können ganz schön verletzen, das haben wir alle schon einmal erlebt, wahrscheinlich auch im Familienalltag. Häufig ist gar nicht beabsichtigt, dem Gegenüber weh zu tun, und doch passiert es. Das hat auch Marshall Rosenberg festgestellt und mit der gewaltfreien Kommunikation ein Konzept entwickelt, das dem entgegenwirken soll.

Die gewaltfreie Kommunikation wird auch “Giraffensprache” genannt, im Gegensatz zu verletzenden “Wolfssprache”. Angelehnt sind diese Bezeichnungen an die Eigenschaften der Tiere: Der Wolf ist mit seinen spitzen Zähnen verletzend, während die Giraffe mit ihrem langen Hals die Situation überblickt und ein großes Herz hat.

Mehr mit Weitblick handeln

Wie sieht das praktisch aus? Bei der Wolfssprache wird der oder die andere bewertet für sein*ihr Verhalten. Es wird verallgemeinert oder übertrieben. Oft wird auch die Schuld einseitig beim Gegenüber gesucht. Es wird auch vieles verdreht, der Konflikt wird emotional und Beteiligte werden oft wütend oder traurig. Das eigene Ego steht im Fokus.
In der Giraffensprache wollen wir Bewertung vermeiden und mit mehr Weitblick handeln. Dazu dienen vier einfache Schritte:

1. Beobachtung: Du sagst deinem Gegenüber, wie du die Situation wahrgenommen hast, also, was du objektiv gesehen hast.
2. Gefühle: Hier sagst du deinem Gegenüber, was die beobachtete Situation mit dir macht. Beschreibe, welche Gefühle in dir ausgelöst werden. Das kann zum Beispiel Wut, Traurigkeit oder Unruhe sein. Achtung, häufig verwechseln wir Gedanken mit Gefühlen. Sich angegriffen oder missachtet zu “fühlen” sind beispielsweise keine richtigen Gefühle. Wenn dich das Thema mehr interessiert, google doch mal nach einer Liste von “echten Gefühlen”.
3. Bedürfnisse: Sag deinem Gegenüber, welche Bedürfnisse du hast. Was brauchst du in der Situation?
4. Wünsche: Zum Abschluss formulierst du, was du dir von deinem Gegenüber wünschst, damit sich die Situation zum Positiven verändert.

Dabei wird darauf geachtet in “Ich…”-Form zu sprechen und nicht vorwurfsvoll in “Du…”-Sätzen. Das erfordert Übung. Dennoch muss es Kompromisse geben und nicht immer kann jedes Bedürfnis erfüllt und jede Situation gelöst werden. Jedoch ermöglicht gewaltfreie Kommunikation einen ruhigeren und bedürfnisgerechteren Austausch. Wenn Kinder diese Kommunikationsweise vorgelebt bekommen, lernen sie ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle besser zu erkennen und zu äußern. Das Kind fühlt sich mehr beachtet und einbezogen.

Autor*in: Neele Fachmann (Studentin der Sozialen Arbeit an der Hochschule Hannover)

Datum: 26 Jan, 2024