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Mach dich schlau!

Digitale Medien im Alltag unserer Kinder

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Digitale Medien sind fester Teil unseres Alltages. Unsere Kinder wachsen damit auf. © LHH/Marion Coers

…Wie sind die Öffnungszeiten vom Zoo und wie komme ich da am schnellsten hin?
…Wo finde ich ein Rezept für einen saftigen Karottenkuchen?
…Wann kommt mein Paket an?
…Wie weit ist die Sonne von der Erde entfernt?

Digitale Medien nutzen wir überall

Antworten auf die großen und kleinen Fragen des Alltages finden wir oft mithilfe unseres Smartphones. Überall in unserem Leben spielen digitale Medien eine Rolle. Eine neue Sprache lerne ich einfach per App, im Hintergrund läuft Musik über die Musikbox und mit meinen Freund:innen treffe ich Absprachen per Messenger… Das ist unser Alltag und auch der, unserer Kinder.

Die digitalen Möglichkeiten sind unendlich und beeindrucken uns. Schon die Kleinsten wissen, dass etwas passiert, wenn ich auf einem Smartphone oder der Smartwatch tippe oder wische. Wie faszinierend!

Aber in der digitalen Welt kann man sich auch verlieren. Unsere Kinder müssen den passenden Umgang mit Medien erlernen, denn es besteht auch die Gefahr des exzessiven oder suchtartigen Verhaltens.

 

Kompetente Nutzung von Medien – mit gutem Vorbild vorangehen

Grundsätzlich kommt Eltern und engen Bezugspersonen eine wesentliche Vorbildfunktion im Umgang mit Medien zu. Die Begleitung von Kindern in ihren Erfahrungen mit Medien ist von Beginn an wesentlich, um Neues verarbeiten zu können und darüber zu sprechen, wie die Kinder die Eindrücke erleben.

Auch für Eltern stellt sich die Herausforderung, eigene Medienkompetenzen weiterzuentwickeln und zu reflektieren:

  • Wie ist meine Haltung zur Nutzung digitaler Medien?
  • Wie bin ich selbst damit aufgewachsen?

 

Medienbezogene Entwicklungsaufgaben

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe Landesjugendamt, Schulen und Koordinationsstelle Sucht hat zur Mediennutzung 2022 das „Memorandum Pädagogik : Medien : Abhängigkeit“ herausgegeben. Aus den alltäglichen Konfrontation mit Medien ergeben sich für Kinder neue Entwicklungsaufgaben. Hier ein kleiner Einblick:

  • Schon früh, im ersten Lebensjahr, können die Kinder Wisch- und Touch-Gesten nachahmen. Aber für die Entwicklung des Kindes ist die (ungestörte) Interaktion mit den Bezugspersonen erforderlich, die Nutzung von digitaler Medien wirkt auf sie noch reizüberflutend. Auch in diesem Alter haben die Bezugspersonen aber schon eine deutliche Vorbildfunktion. Kinder beobachten ihr Verhalten und ahmen es nach.
  • Erste bewusste und zielgerichtete Medienerfahrungen finden dann im Alter von etwa 2-3 Jahren statt. Deswegen ist ein gemeinsames Erfahren von Medien mit den Kindern notwendig, um sie hier langsam heranzuführen.
  • Die Kommunikation über Regeln und Grenzen, zum Beispiel mit einem Mediennutzungsvertrag, der in der Familie besprochen und miteinander abgeschlossen wird, ist im Grundschulalter möglich und muss mit zunehmendem Alter der Kinder immer wieder nachverhandelt werden.
  • Im Wechsel auf die weiterführende Schule nutzen die Kinder digitale Medien auch zur Identitätsfindung. Da eine kritische Reflexion der Inhalte aber erst mit etwa 15-16 Jahren stattfindet, ist zuvor weiterhin eine Begleitung durch die Eltern wichtig. Dies kann die gemeinsame Nutzung sein, oder das Gespräch darüber, was die Kinder gerade beschäftigt und fasziniert.

 

Den vollständigen Überblick über die medienbezogenen Entwicklungsaufgaben des Kindes- und Jugendalters auf einem Plakat.

 

Einige Ideen zur kreativen Nutzung digitaler Medien mit Kindern könnten sein:

  • Eine selbsterstellte Foto-Rallye durch den Stadtteil
  • Erstellung eines eigenen Trickfilms
  • Aufnahme einer selbst ausgedachten Geschichte
  • Gemeinsames Suchen von Informationen, z.B. über Suchmaschinen für Kinder

 

Weitere Informationen zur Medienbildung, Anlaufstellen, Unterstützungs- und Informationsangeboten finden Sie auch im Familienkompass der Landeshauptstadt Hannover (ab Seite 25)

Im Artikel Tipps zur Mediennutzung von Kindern findet ihr weitere hilfreiche Links zu dem Thema.

 

Autor*in: Johanna Kortmann (FamilienServiceBüro, Fachbereich Jugend und Familie, Landeshauptstadt Hannover)

Datum: 17 Mai, 2023