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Gemeinsam gut leben

Familienbett

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Jedes Baby hat das Bedürfnis nach Schutz und Nähe. © Marion Coers

Kein Baby muss das Schlafen lernen. Das kann es von Beginn an. Aber jedes Baby hat das Bedürfnis nach Schutz und Nähe. Ohne seine Eltern fühlt es sich alleine und unsicher. Deshalb schlafen Eltern und Kinder oft gemeinsam in einem Elternbett und praktizieren das sogenannte Co-Sleeping. Ein Familienbett kann ein Ehebett mit Beistellbett, eine große Liegefläche mit mehreren Betten oder ein Kinderbett im gleichen Raum sein.

Babys schlafen, wenn sie satt und entspannt sind, Nähe und Geborgenheit spüren oder sie nichts anderes im Körper kneift. Es ist völlig normal, dass sie mehrmals nachts wach werden, um zu trinken oder um sich zu vergewissern, dass jemand bei ihnen ist. Bindungsforscher unterstreichen, dass der Wunsch nach Sicherheit und Nähe noch immer in unseren Genen verwurzelt ist. Weil Menschenbabys eigentlich zu früh geboren werden, brauchen sie in jeder Hinsicht einen Menschen, der sie warm hält, füttert und beschützt. Das wissen Babys instinktiv und deshalb fühlen sie sich in der Nähe von vertrauten Menschen geborgen.


Schlafen im Familienbett?

Manche Eltern plagen Zweifel. Vielleicht vermissen sie ihre Zweisamkeit. Oder sie befürchten, dass ihre Kinder verwöhnt oder nicht selbstständig werden, wenn sie miteinander in einem Bett schlafen. Die gute Nachrichten sind: Du verwöhnst dein Kind nicht. Und es wird sogar von allein ausziehen. Die Geborgenheit und Sicherheit beim Schlafen wird die Selbstständigkeit deines Kindes unterstützen. Wenn ihr euch um eure Zweisamkeit sorgt und ihr irgendwann wieder Lust und Energie für Sex habt, begrenzt den Sex nicht auf euer Ehebett. Lasst eurer Phantasie freien Lauf.

Die meisten Kinder ziehen zwischen ihrem vierten bis siebten Lebensjahr oder nach der Geburt eines Geschwisterkindes aus dem Familienbett aus. Trotzdem kommen sie ab und zu in der Nacht oder zum Morgen mal wieder. Das ist normal. Manchmal haben sie schlecht geträumt, viel erlebt, werden krank oder verarbeiten Verluste oder suchen einfach nur nach Geborgenheit und Sicherheit.

Ein Familienbett hat viele Vorteile für die Kinder und Eltern

Stillen ist für die Mütter anstrengend. Familienbetten unterstützen eure Stillbeziehung. Ihr müsst Nachts nicht aufstehen, sondern könnt es im Halbschlaf an die Brust legen.
Babys wachen nachts öfter auf, aber sie fallen auch wieder schneller in den Schlaf, wenn sie eure Nähe spüren.
Babys stimmen sich bei der Schlaftiefe durchaus mit ihren Eltern ab: Viele Schlafstadien werden im gleichen Takt durchlaufen, dass heißt die Gehirnaktivität, Herzfrequenz, Muskelspannung und die Atmung laufen häufig synchron.

Beide Eltern können sich leichter beim ankuscheln der Kinder abwechseln. Bei Krankheit könnt ihr schneller auf das Unwohlsein eures Kindes reagieren.
Eure Atemgeräusche “erinnern” euer Baby an das Atmen. In den ersten Wochen ist die Atmung eures Kindes noch nicht ausgereift.
Die Nähe zur Mutter oder zum Vater unterstützt auch einen stabilen Herzschlag oder hält die Körperwärme. Babys haben in den ersten Monaten noch keine Wärmeregulation.
Babys die mit ihren Müttern in einem Bett schlafen, trinken häufig doppelt so oft an der Brust und nehmen mehr Kalorien zu sich. Das ist nicht nur für das Immunsystem gut, sondern hilft auch bei Untergewicht eures Kindes oder wenn ihr ein “Frühchen habt.

Mit dem Baby im Elternbett gehen aber auch Nachteile einher, die in die Entscheidung “Familienbett – Ja oder Nein” fallen sollten

Der eigene Schlaf kann durch Drehen und Wenden des Kindes gestört werden.
Zweisamkeit im Bett ist nicht mehr möglich.
Das Bett muss gesichert sein, damit das Baby nicht raus fällt.
Die Umgewöhnungsphase im eigenen Bett zu schlafen kann schwieriger werden.

Gestaltet das gemeinsame Schlafen sicher und auch entspannt

Achtet darauf, dass

  • euer Schafplatz genug Platz für alle bietet und der Raum gut durchlüftet ist,
  • die Matratze nicht zu weich ist – Wasserbetten sind für Säuglinge und Familienbetten ungeeignet,
  • euer Baby auf dem Rücken und im eigenen Schlafsack schlafen kann,
  • ihr dicke Polster, Felle und Daunendecken wegen der Erstickungsgefahr entfernt und ihr auf das gemeinsame Schlafen in einem Bett verzichtet, wenn ihr Drogen, Alkohol, starke Medikamente oder Nikotin zu euch nehmt.

 

Autor*in: Bärbel Kuhlmey (Quellen: www.familie.de, Peter Pelikan e.V. )

Datum: 17 Apr, 2023