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Mach dich schlau!

Hochsensibilität bei Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren

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Hochsensible Kinder können Eltern gut unterstützen. © Marion Coers

Hast du sich schon einmal gefragt, warum dein Kind beispielsweise auffallend schnell genervt ist von lauten Geräuschen? Oder es mit ständigem Kratzen reagiert, weil das Etikett im Pulli stört? Oder es sehr nachdenklich und mitfühlend wirkt?

Es könnte sein, dass dein Kind hochsensibel ist.

Hochsensibilität bedeutet, dass das Nervensystem anders funktioniert als bei nicht hochsensiblen Menschen. Das Nervensystem reagiert sehr empfindlich und nimmt sogar kleinste Reize und Informationen auf. Dies liegt daran, dass der Filter im Nervensystem, der Umweltreize und Informationen filtert, durchlässiger ist.

Wie erkenne ich, dass mein Kind hochsensibel ist?

Merkmale können sein:

  • Das Kind reagiert schnell überreizt
  • Es reagiert mit heftigen emotionalen Reaktionen
  • Es nimmt Feinheiten deutlich wahr
  • Empfindlichkeiten gegenüber Geräuschen, Gerüchen, Licht etc.

Wichtig zu wissen ist, dass es sich bei Hochsensibilität nicht um eine Krankheit handelt, sondern um Persönlichkeits-/Temperamentsmerkmal. Dieses ist entweder angeboren (genetisch veranlagt) oder erworben (in der frühen Kindheit).

Hochsensibilität wird oft als etwas Negatives oder als Schwäche eingeordnet. Allerdings bringt sie auch viele positive Seiten und Potenziale mit sich:

Hochsensible Kinder sind oft besonders empathisch und mitfühlend. Dadurch werden sie sehr geschätzt. Viele hochsensible Kinder sind auch sehr kreativ, aufmerksam sowie fantasie- und ideenreich. Sie sind oft sehr tiefgründig, gewissenhaft und denken viel nach.

An wen kann ich mich wenden?

Es ist hilfreich, erst einmal zu wissen, ob das eigene Kind hochsensibel ist. Dies kann für Eltern eine Entlastung darstellen.

Über folgende Webseite bekommst du nähere Informationen zu dem Thema und Handlungstipps für den Alltag. Außerdem kannst du Anlaufstellen in deiner Umgebung finden, die dich unterstützen können. Das können Coaches, Psychologen, Erziehungsberatende und Ärzte sein.

www.hochsensibel.org

Was kann ich als Elternteil noch tun?

Es ist wichtig, sein Kind zu unterstützen und sein Selbstbewusstsein zu stärken. Durch Unterstützungsangebote kann es profitieren, denn hochsensible Kinder setzen das Gelernte besonders gut und langfristig um.

Damit sich dein Kind wertgeschätzt und akzeptiert fühlt, ist es wichtig nicht ständig über vermeintliche Schwächen zu sprechen. Stattdessen sollten lieber seine Stärken betont werden. Dadurch kann auch das Selbstwertgefühl des Kindes gestärkt werden.

Auch die Raumgestaltung hat einen Einfluss auf Kinder. Für hochsensible Kinder können bestimmte Faktoren zu Überreizung führen. Dazu gehören z.B. viele bunte Wandfarben, grelles Licht, eine große Menge an Spielzeug etc.

Daher empfiehlt es sich auf bestimmte Dinge zu achten:

  • Ruhige Wandfarben zu wählen
  • Warmes Licht
  • Nicht zu viel Spielzeug anzubieten
  • Dem Kind einen Rückzugsort zu bieten

Schlusswort

Nicht nur deinem Kind, sondern auch dir als Elternteil oder Bezugsperson soll es gut gehen. Denn wenn es dir selber gut geht, klappt die Zuwendung zu deinem Kind am besten. Daher ist es ratsam, sich Unterstützung und Entlastung zu suchen.

Professionelle können dich als Elternteil unterstützen und stärken, die speziellen Wahrnehmungsweisen deines Kindes zu fördern. Umso respektierter ein hochsensibles Kind aufwachsen kann, desto selbstbewusster wird es die Potenziale, die Hochsensibilität mit sich bringen, ausleben können.

 

Autor*in: FamilienServiceBüro und Kindertagespflege (Fachbereich Jugend und Familie, Landeshauptstadt Hannover)

 

 

Datum: 03 Jun, 2024