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Innenstadtdialog: So sehen die Eltern Hannover

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Vor der Kita Trammplatz wurden Eltern zum Innenstadtdialog befragt./ © LHH

Obwohl Eltern das breite Bildungs-, Kultur und Betreuungsangebot zu schätzen wissen, suchen 80 Prozent der Befragten die Innenstadt nur ungern auf. Das größte Problem sei die mangelhafte Aufenthaltsqualität: zu viele Autos, durch Kot und Müll verschmutzte Fußgängerzonen und Spielplätze, Gefährdung und Belästigung durch Drogendealer, Obdachlosen- und Rotlichtmilieu.

Damit sich Eltern in der hannoverschen Innenstadt wohler fühlen, sei es wichtig die Bereiche Kultur, Arbeiten, Wohnen, Konsum und Aufenthalt zu verbessern. Vorschläge dafür haben sie auch, zum Beispiel wünschen sie sich eine kinderfreundlichere Infrastruktur. Heißt: kreative und saubere (eingezäunte) Spielplätze, saubere Toiletten, ausgewiesene Still- und Wickelbereiche, kinderfreundliche Gastronomie, sowie Zwischennutzungskonzepte für große Häuser, Öffnung der Marktkirche. Wie wäre es mit einem Welthaus im Karstadtgebäude, in dem die Etagen die Welt eines jeden Kontinents eröffnen; untermalt mit kulturellen Angeboten, wie Lesungen, Experimenten und Konzerten?

Ausruhen – aber wo?

Der/die Partner*in geht nur noch „kurz“ in das zwanzigste Geschäft. Die Füße schmerzen und die einzige Sitzmöglichkeit wäre in einem der vielen Cafés. Konsumfrei irgendwo zu verweilen, ist beinahe unmöglich und so wünschen sich Eltern nicht nur konsumfreie Sitzmöglichkeiten, sondern auch mehr Grün in Hannovers Innenstadt: mehr Bäume, die im heißen Sommer Schatten spenden oder auch sauberere Fußgängerzonen und Spielplätze ­–bei denen man nicht andauernd auf den Boden nach Hundehaufen Ausschau halten muss. Zwischen den ganzen monotonen Kaufhausketten werden spannende, einzigartige kleine Geschäfte herbeigesehnt, die für jeden Geldbeutel Waren anbieten.

ÖPNV statt Auto

Wie schön wäre es, wenn der Spaziergang durch die Innenstadt nicht durch Motorenlärm unterbrochen wird? Ein großes Thema für die Eltern sind Konflikte zwischen Fußgänger*innen, Fahrrad- und Autoverkehr. Sie wünschen sich mehr und sichere Fahrradwege und -querungen, sicherere Fußgängerüberwege, für Kinder übersichtlichere Verkehrsräume und eine emissionsfreie Innenstadt. Um emissionsfrei durch die Stadt zu fahren, gibt es zwar etliche Möglichkeiten, doch ist der ÖPNV aufgrund des Preises für eine ganze Familie und aufgrund der Hindernisse für Kinderwagen eher unattraktiv, zum Beispiel funktionieren viele Aufzüge nicht.

Wohnen in der Innenstadt

Die meisten jungen Familien schätzen die urbane und zentrale Innenstadt, jedoch stehen zu wenig bezahlbare und platzausreichende Wohnungen zur Verfügung. Zudem wünschen sie sich, dass Kinder bei Aktivitäten auf den Plätzen mehr miteinbezogen werden und Begegnungsräume und Treffpunkte, bei denen es nicht nur ums Trinken und Essen geht. Wie wäre es mit mehr Sportangeboten im Park und Tanzveranstaltungen (auch für Kids)?

 

Autoren: Bärbel Kuhlmey/ Marilyn-Luise Utke

Datum: 22 Okt, 2021