Pornokonsum ist ein fester Bestandteil des jugendlichen Medienkonsums. Da Pornos häufig unreflektiert konsumiert werden, prägt dies das Bild einer ganzen Reihe junger Menschen. Wie kann man hier gute Orientierung geben, wie kommt man ins Gespräch?

Am 22.06.2023 fand die erste Informationsveranstaltung dazu – eine neue Reihe des Fachbereichs Jugend und Familie der Stadt Hannover – statt. Das Thema lautete „Was macht Pornokonsum mit Kindern und Jugendlichen?“. Referentin Heinrike Horster vom Deutschen Kinderschutzbund stellte Erkenntnisse aus Studien vor.

So sind bei 38 Prozent der männlichen Jugendlichen Pornos das vorrangig Informationsmedium. Mädchen schauen diese häufig unter dem Aspekt sich zu informieren, „was sie erwartet“.
Erwachsene sind dann besonders hilfreich, wenn sie zuerst akzeptieren, dass Jugendliche Pornos schauen. Schweigen und Verbote sind in der Regel nicht zielführend, denn der Konsum erfolgt dennoch unkontrolliert.
Dabei ist es besonders wichtig, dass Kinder und Jugendliche die Inhalte ihres Konsums bewerten lernen. Ist das wirklich real, was wir da sehen? Welche Gegenentwürfe kann Geschlechtsverkehr noch haben? Wie also läuft es ab, wenn nicht so wie im Porno?
Sprecht über die Körperbilder, die in Pornos gezeigt werden und dass nicht jede Frau und nicht jeder Mann nur dann „richtig“ ist, wenn man so aussieht wie die Darsteller*innen.
Sprecht über den regelrechten Leistungsdruck, der laut Studien bei Jugendlichen entsteht, der Erwartungshaltung aus Pornofilmen zu entsprechen.

Wichtig ist die Message: Ich bin da und du kannst deine Fragen und Unklarheiten mit mir besprechen. Das ist absolut ausreichend.

Hier noch ein paar hilfreiche Links:

Unter www.handysektor.de/pornografie sind viele hilfreiche Tipps im Umgang mit Pornografie.
Wenn Jugendlichen über Themen sprechen wollen und die Erwachsenen nicht, dann kann die Online Chat Beratung: www.fragzebra.de helfen.

Pornografische oder missbräuchliche Bilder meldet man unter https://dickstinction.com. Das ist wichtig zu wissen, da der Besitz dieser Bilder bereits strafbar ist und man bei der Meldung und dem damit verbundenen Zeigen der Bilder strafbar macht.

 

Autor*in: Wiebke Stärk (Familienmanagerin, Fachbereich Jugend und Familie, Landeshauptstadt Hannover)