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Mach dich schlau!

Umgang mit Trauer

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Kinder drücken durch Trauer ein Gefühl des Verlustes aus. Trauer hilft Ihnen dabei diese Verluste gesund zu verarbeiten. ©LHH/Marion Coers

Immer wieder kommt es in den Rucksack – Schule – Elterngruppen zu Gesprächsthemen aus dem Alltag, die auch zu Unsicherheiten führen können. Zuletzt haben Familien unterschiedliche Verluste beklagt, die sich auch auf die Kinder auswirken. Eine Koordinator*in des Programms schulte nach einer Fortbildung zum Thema “Umgang mit Trauer” die Elternbegleitenden, sodass diese wiederum adäquat in den Elterngruppen reagieren können.

Was bedeutet Trauer?
Trauer wird durch ein Erlebnis des Verlustes ausgelöst. Dies kann sich auf Menschen, Tiere, Gegenstände, wie zum Beispiel ein Kuscheltier oder aber auch auf abstrakte Dinge, mit denen wir uns innerlich verbunden fühlen, beziehen.
Trauer ist eine gesunde Reaktion des Menschen und beschreibt einen Prozess des Abschieds und der Neuorientierung. Dieser Prozess läuft sehr individuell und in Phasen ab. Er kann anfangs schmerzhaft und beängstigend sein. Mit der Zeit, wenn wir den Verlust akzeptiert und in unsere Lebenswelt integriert und uns neu ausgerichtet haben, kann es motivierend und befreiend wirken.

Kinder trauern anders als Erwachsene!
Sowohl Kinder als auch Erwachsene durchlaufen verschiedene Phasen der Trauer. Am Ende wird die Phase der Akzeptanz erreicht. Davor werden die Phasen des Schocks, der Wut und der Trauer (Depression) durchlebt. Die Phasen halten individuell unterschiedlich an, können sich überlappen oder auch hin- und herspringen. Während bei Erwachsenen jedoch die Trauer eher kontinuerlich verläuft, trauern kinder eher tröpfchenweise. In der einen Minuten können sie hemmungslos weinen um in der nächsten Minute intensiv und voller Freude zu spielen. Dies kann bei Erwachsenen zu Irritation führen.

Wie können Eltern und andere Bezugspersonen Kinder in ihrem Trauerprozess untersützen?
Kinder haben oft größere Schwierigkeiten ihre Trauer mit Worten auszudrücken. Entsprechend ist es umso wichtiger als Ansprechperson präsent zu sein, körperliche Nähe zu und auch die Tränen fließen zu lassen. Gerade wenn man selbst trauert, ist es oft noch schwieriger, die Trauer, Wut, Ängste und auch Schuldgefühle beim eigenen Kind wahrzunehmen.
Lässt das Kind keine körperliche Nähe zu, so ist auch das in Ordnung. Sie können es durch einfühlsame Worte trösten und auch ihrer Sorge Ausdruck verleihen. Wichtig ist, dass Sie mit dem Kind sprechen und sich Zeit für seine Emotionen nehmen. Kinder wollen auch in ihrer Gefühlswelt ernst genommen werden.
Bieten Sie dem Kind die Möglichkeit seinen Kummer altersgerecht auszudrücken. Beispielsweise durch Musik, Malen,Spiele, Phantasie, Aktivitäten, Sport, lange Spaziergänge und schließlich auch durch Stille.

Kinderbücher als Unterstützung
Hilfreich kann es sein gemeinsam Bücher zu dem Thema zu lesen. Figuren aus Kinderbüchern können Kindern dabei helfen mit dem eigenen Verlust besser umzugehen und so eine Vorbildfunktion zu haben. Das gemeinsame Lesen mit dem Kind, unterstützt Sie dabei die aktuellen Gefühle des Kindes besser zu verstehen und nachzuvollziehen.
Durch die Beschäftigung mit kindgerechten Büchern zum Thema wird ihr Kind unterstützt, seine eigenen Emotionen und Ängste zu thematisieren und sie besser auszudrücken.

Lesetipp:
www.kindundtod.de
“Das Leben und Ich – eine Geschichte über den Tod”, Elisabeth Helland Larsen, Marine Schneider,
“Geht sterben wieder vorbei?”,Mechtild Schroeter-Rupieper
“Weil Du mir so fehlst”, Ayse Bosse , Andreas Klammt
“der Seelenvogel”, Michael Snunit, Na’ama Golomb

 

Sollten Sie sich Sorgen machen, ob sie Ihr Kind hilfreich durch diese Phase begleiten können oder z.B. das Gefühl haben, es wäre gut, wenn ihr Kind eine andere Ansprechperson hat, so können Sie sich gern an unsere Jugend-, Familien- und Erziehungsberatungsstelle wenden.

 

Weitere Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier:

LÖWENZAHN – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V.

 

Autor*innen: Amena Naqvi und Meike Truchseß

Datum: 29 Jul, 2022