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Familie & Beruf

Verliebt, verlobt…getrennt!? – Das Residenzmodell

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Wo sollen KInder bei einer Trennung leben? ©Lea Ette

Wenn ein Paar sich trennt, so ist dies oft mit Trauer, Enttäuschung oder auch Wut verbunden. Hat das Paar jedoch gemeinsame Kinder bleiben sie Eltern. Eine Herausforderung, der sich die Eltern, die gesamte Familie und auch die Kinder nach einer Trennung stellen müssen. Eine Frage, die sich meist direkt stellt, ist, wie und wo sollen die Kinder leben!?

Vor einigen Wochen haben wir bereits das Wechselmodell vorgestellt. Heute soll das sogenannte Residenzmodell beschrieben werden.
Es sei gleich gesagt: Es gibt NICHT DIE Patentlösung. Jedes Elternteil, jedes Kind IST ANDERS. Was für den einen gut ist, kann für den anderen gar nicht passen.

Was versteht man unter dem Residenzmodell?

Vom Residenzmodell spricht man, wenn die Kinder den Lebensmittelpunkt bei einem Elternteil haben, sie also bei einem Elternteil leben und es mit dem anderen Elternteil Besuchskontakte mit und /oder ohne Übernachtungen gibt.
Wie häufig der andere Elternteil besucht bzw. gesehen wird, kann dabei sehr unterschiedlich sein. Dies kann von festen Tagen in der Woche plus Wochenenden mit Übernachtungen, Besuchswochenenden jedes zweite Wochenende, feste Tage in der Woche, Besuche nur in den Ferien etc. sehr, sehr unterschiedlich sein.

Was sind möglicherweise Gründe für das Residenzmodell?

Zieht ein Elternteil nach der Trennung in eine andere Stadt oder zumindest innerhalb derselben Stadt weit von den Kindern weg, kann dies für das Residenzmodell sprechen. Gegebenenfalls können die Kinder die Kita / Schule von einem Elternteil nur noch mit erheblichen Fahrzeiten erreichen. Möglicherweise kann ein Elternteil die Betreuung der Kinder aufgrund der eigenen Arbeitszeit nicht im Alltag gewährleisten. Vielleicht ist ein Elternteil auch aufgrund einer Erkrankung nicht in der Lage die Kinder im Alltag zu betreuen oder hat nach der Trennung nicht die räumlichen Voraussetzungen…

Was sollte beim Residenzmodell beachtet werden?

Kinder haben grundsätzlich das Recht, Kontakt zu beiden Eltern zu haben.
Je jünger Kinder sind, desto mehr hat sich bewährt, dass Kontakte zum anderen Elternteil zeitlich nicht zu weit auseinanderliegen sollten. Dabei müssen oder können die einzelnen Kontakte auch eher kürzer sein (mehrere Stunden).
Für die Kinder sollte Klarheit bestehen, wann sie Kontakt zum anderen Elternteil haben, da dies Sicherheit gibt. Die Kontakte sollten zwischen den Eltern geklärt werden und nicht über die Kinder besprochen werden. 

Wir, die Mitarbeitenden der Jugend-, Familien- und Erziehungsberatungsstelle, unterstützen Sie gern, Lösungen für Ihr neues Familienleben zu finden. www.hannover.de/familienberatung-lhh

Autor*in: Meike Truchseß, Fachbereich Jugend und Familie, LHH

Datum: 10 Feb, 2023