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Familie & Beruf

Verliebt, verlobt…getrennt!? – Das Nestmodell

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Vom Nestmodell spricht man, wenn die Kinder in dem ehemals gemeinschaftlichen Zuhause leben bleiben. ©LHH/Marion Coers

Wenn ein Paar sich trennt, so ist dies oft mit Trauer, Enttäuschung oder auch Wut verbunden. Hat das Paar jedoch gemeinsame Kinder bleiben sie Eltern. Eine Herausforderung, der sich die Eltern, die gesamte Familie und auch die Kinder nach einer Trennung stellen müssen. Eine Frage, die sich meist direkt stellt, ist, wie und wo sollen die Kinder leben!?

Vor einigen Wochen haben wir bereits das Residenzmodell und das Wechselmodell vorgestellt. Heute soll das sogenannte Nestmodell beschrieben werden.
Es sei gleich gesagt: Es gibt NICHT DIE Patentlösung. Jedes Elternteil, jedes Kind IST ANDERS. Was für den einen gut ist, kann für den anderen gar nicht passen.

Was versteht man unter dem Nestmodell?

Vom Nestmodell spricht man, wenn die Kinder in dem ehemals gemeinschaftlichen Zuhause leben bleiben und die Eltern dort abwechselnd mit ihnen leben. Dies bedeutet, dass beide Eltern eine weitere Wohnung, Zimmer, Lebensraum benötigen. Der Wechsel zwischen den Eltern kann dann nach einigen Tagen, wöchentlich o.ä. stattfinden.

Was sind Voraussetzungen für das Nestmodell?

Die wohl wichtigste Voraussetzung für das Nestmodell ist die finanzielle Situation der Eltern, die es ermöglicht, dass neben des Familienheimes jeder Elternteil eine weitere Unterkunft hat.
Zudem müssen beide Elternteile sich weiterhin sehr gut abstimmen können, was die Planung der Kinder betrifft, aber auch die gemeinsamen Wohnräume. Es muss sehr klar geregelt sein, wie der Wechsel von statten geht – Kauft der Elternteil ein, der jeweils kommt? Macht man sauber bevor man in die alleinige Wohnung wechselt?
Insgesamt bedarf es sicherlich einer hohen emotionalen Stabilität der Eltern, was den anderen Elternteil betrifft. In den gemeinsamen Wohnräumen, werden sie auf Dinge des anderen treffen, die sie an die gemeinsame Zeit erinnern.

Vor- und Nachteile?

Der große Vorteil des Nestmodells ist, dass die Kinder keinen räumlichen Wechsel haben und somit in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, nichts packen müssen und immer den gleichen Weg zur Schule oder die Kita haben. Die Trennung der Eltern ist ein einschneidendes Erlebnis für Kinder. Ein damit häufig verbundener Umzug ein weiteres. Das Nestmodell kann dabei Sicherheit und Stabilität geben.
Das Nestmodell erfordert hohe finanzielle Kosten für die Eltern, da diese jeweils ihren einzelnen Wohnraum finanzieren müssen, selbst wenn es nur ein WG-Zimmer ist, sowie den gemeinsamen Wohnraum mit den Kindern.

 

Wir, die Mitarbeitenden der Jugend-, Familien- und Erziehungsberatungsstelle, unterstützen Sie gern, Lösungen für Ihr neues Familienleben zu finden.

 

Autor*in: Meike Truchseß (Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Jugend und Familie, Jugend-, Familien- und Erziehungsberatung)

Datum: 14 Apr, 2023